Zeit in Rhythmen und Zyklen

Wenn wir uns mit dem Mond und seiner Wirkung auf die Welt auseinandersetzen, dann müssen wir uns dazu über das Wesen von Rhythmen und Zyklen im klaren sein. Im Prinzip ist die Unterscheidung ganz einfach:

"Ein Zyklus ist eine kreisförmig in sich geschlossene Folge zusammengehöriger Ereignisse."
Somit ist die Zeit von einem Neumond zum nächsten ein Zyklus.

"Ein Rhythmus ist ein Kreislauf regelmäßig wiederkehrender Dinge oder Ereignisse."
Eine Folge von Mondzyklen ergeben also zusammen den Mondrhythmus.

Diese Betrachtung ist insofern wichtig, weil ein Rhythmus keinen Anfang und kein Ende hat. Da er sich immer wieder wiederholt, könnte man seinen Anfang – und damit den Beginn jedes einzelnen seiner Zyklen - auf jeden beliebigen Zeitpunkt legen. So ist der für uns wichtigste natürliche Zyklus – der Jahreszyklus, keineswegs eindeutig festgelegt. Vielmehr schwankt sein Beginn je nach Kultur und Weltanschauung der Menschen um Monate hin und her.

Der Mondzyklus im Mondschild hingegen beginnt eindeutig mit dem Neumond. Zu diesem Zeitpunkt beginnt – wie schon der Name sagt – ein neuer Mond. Etwas Neues, eine neue Gefühlsqualität kommt in die Welt. Neue Stimmungen und Gefühle tauchen auf und wollen gelebt werden. Der Mond gibt – durch sein markantes Äußeres Erscheinungsbild bedingt – seinen Zyklus und dessen Eigenschaften vor: Vom Beginn bei Neumond und dem Höhepunkt bei Vollmond über die beiden Wendepunkte zu den Halbmonden ist das Wesen des Mondes jederzeit am Himmel ablesbar. So überrascht es auch nicht, daß diese vier Abschnitte des Mondzyklus jeweils eine grundlegend andere Qualität haben und in ihrer Gesamtheit den immerwährenden Mondkalender erst ausmachen.

 

 © Wolfgang Maier