Der Mondschild

- Der immerwährende Mondkalender -

 

Jeder Mondzyklus beginnt mit dem Neu(-en)Mond. Zu diesem Zeitpunkt treten neue Kräfte und Ideen in die Welt. Diese Ideen nehmen im Verlauf der folgenden vier Wochen Gestalt an, wachsen und werden konkret. Pläne werden geschmiedet, Vorhaben werden ausgeführt und konkretisiert, es wird beobachtet und aus Fehlern gelernt und schließlich endet alles wieder wie es begann. Das ist das Wesen eines jeden Zyklus.

 

 Die Zeit von Neumond zu Neumond läßt sich in vier Viertel unterteilen:

 

Im Mondschild wird jedes der vier Viertel erneut unterteilt: In je sieben Tage, die sich immer wieder wiederholen

 

Diese sieben Tage wiederholen sich in jedem Viertel und stellen sich – durch die Qualität des jeweiligen Viertels bedingt – in jedem völlig anders dar. Aus der Kombination der vier Viertel mit jeweils sieben Tagen ergeben sich die 28 Mondtage oder Mondstationen, deren Eigenschaften uns durch jeden Mondzyklus begleiten.

Die 28 Mondtage stimmen nicht mit dem Ablauf der normalen Tage überein. Dies wird schon offensichtlich, wenn man sich vor Augen führt, daß die Zeitdauer von Neumond zu Neumond ca. 29½ Tage beträgt. Allerdings reicht es nicht aus, die 29½ Tage des Mondzyklus durch 28 zu teilen um die Länge eines Mondtages zu bestimmen: Die Länge jedes dieser Tage schwankt zwischen 22h und 28h, da der Mond die Erde elliptisch umkreist. Mit Hilfe der Mondschildephemeriden – Gestirnstabellen, die die jeweilige Position des Mondes angeben – läßt sich ablesen, welcher Mondtag derzeit vorherrscht.

Die Wirkung der Mondtage auf uns Menschen ist sehr subtil: Sie beeinflussen unsere Gefühlswelt, unsere – zumeist unbewußten – Stimmungen. Sie sind daher häufig erst mit einiger Übung bewußt wahrnehmbar. Dann jedoch erklärt das Wesen des vorherrschenden Mondtages vieles: Warum uns an manchen Tagen einfach alles gelingt, während an anderen gar nichts klappt; warum wir uns mal leicht und beschwingt fühlen und ein andernmal in derselben Situation schwer und mutlos, warum sich für Planungen und Besprechungen manche Tage einfach besser eignen als andere, warum wir – an Saturntagen – besser Langsamkeit und Vorsicht walten lassen sollten. All das erklärt sich aus dem immerwährenden Mondkalender.

  

© Wolfgang Maier